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Informationen zur Befragung im Rahmen einer Diplomarbeit

Ausführliche Hintergrund-Informationen zur Befragung im Rahmen der Diplomarbeit: "Frankfurt am Main „Am Riedberg“ – ein(e) Stadt(teil) der kurzen Wege? Eine raumnutzungsstrukturelle Angebots- und Akzeptanzanalyse."

Zur Person:

Sandra Weber, Studentin - Hauptfach Geographie Diplom mit den Nebenfächern Städtebau und Öffentliches Recht an den Universitäten Heidelberg, Geographisches Institut und Universität Stuttgart, Institut für Städtebau

Hintergründe:

Stadtranderweiterungen der Vergangenheit waren bisher monofunktional ausgerichtet. Zurückzuführen war dies auf die Bevorzugung störungsfreien Wohnens und rechtlicher Rahmenbedingungen, die während der Nachkriegszeit entstanden. Städte wurden in getrennte Funktionsbereiche für Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Erholung gegliedert. Das steigende Verkehrsaufkommen unterstützte eine Trennung der Funktionen zusätzlich. Die jahrzehntelang im Städtebau propagierte Nutzungstrennung führte letztlich zu enormer Flächeninanspruchnahme, Umweltbelastungen, Landschafts- und Energieverbrauch und zum Verlust städtischer Qualitäten.

Aus den Fehlern der Vergangenheit lernend, wird heute der Wunsch nach einer nachhaltigen und ökologischen Stadtentwicklung kommuniziert. Die Menschen möchten nicht länger in "toten" Schlafstädten leben. Eine urbane und lebendige Stadtatmosphäre kann jedoch nur durch die Abkehr von der Nutzungstrennung und der Hinwendung zur Nutzungsmischung erreicht werden. An dieser Stelle setzt die raumnutzungsstrukturelle Akzeptanzanalyse an.

Die Bewohner des Riedberges sollen zu ihren individuellen Versorgungs- und Freizeitverhalten sowie der Nutzung vorhandener Gelegenheiten vor Ort befragt werden um die Relevanz des städtebaulichen Leitbildes "Stadt der kurzen Wege" zu überprüfen. Es wird angenommen, dass individuelle Handlungsmuster von räumlichen Gelegenheiten entkoppelt und menschliche Nutzungs- und Mobilitätsentscheidungen durch die Planung von Nutzungsmischung nicht beeinflussbar sind. Es wird also der Frage nachgegangen, ob die Gelegenheiten vor Ort genutzt werden und ob diese Angebote Einfluss auf das Verkehrshandeln der Bewohner haben.

Die Diplomarbeit - eine Bestandsanalyse

Die Diplomarbeit wird sich zunächst mit einer Analyse des Nutzungsbestandes des Riedbergs ausei-nandersetzen. Dazu gehört die Untersuchung von Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsangebote, sozialer Angebote wie Schul- und Sportstätten oder Altenheimen, Freizeiteinrichtungen wie Gastronomie und Galerien.

Ziel der Analyse: Besteht ein ausgewogenes Mischungsverhältnis in verträglicher Dichte entsprechen der zentralörtlichen Bedeutung eines Stadtteils für 15.000 Personen? Sind zu viele oder zu wenige Einrichtungen vorhanden?

Anschließend werden die Ergebnisse der Bestandsanalyse mit den Ergebnissen der Bürgerbefragung der Riedberger verglichen. Beantwortet werden soll: Sind die Riedberger mit örtlichen Gelegenheiten zufrieden und werden diese akzeptiert/genutzt?

Bestätigt: Eine Stadt der kurzen Wege ist insbes. durch Nutzungsmischung städtebaulich planbar und akzeptiert. Die Ziele des städtebaulichen Leitbildes (Reduzierung Verkehrsaufkommen, Herstellung lebendiger und urbaner Stadtquartiere, Abbau sozialer Segregation) können einen Beitrag zum Nachhaltigkeitsgedanken leisten und sind umsetzbar.

Nicht bestätigt: Das städtebauliche Leitbild Stadt der kurzen Wege ist eine wirkungslose Forderung. Nutzungsmischung ist zwar planbar, aber nicht akzeptiert und somit gescheitert. Nutzungsmi-schung ist keine geeignete nachhaltige Siedlungsentwicklungsmaßnahme.

Von welchen Aspekten wird die Akzeptanz von Nutzungen im Ort beeinflusst? Ist dies abhängig von verschiedenen Bedürfnissen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, von der Verfügbarkeit eines Autos, vom Einkommen oder von der Konkurrenz regionaler Angebote (z.B. Nordwestzentrum)?

Ablauf und Ziele der Befragung:

Am Wochenende zwischen dem 18. bis 20.11.2011 erhalten ausgewählte Haushalte zweier Quartiere des Stadtteils Riedberg (insgesamt ca. 500) eine schriftliche Vorankündigung des universitären Forschungsvorhabens, das durch mich und Prof. Dr. Joachim B. Schultis (Erster Bürgermeister und Baudezernent a.D. der Stadt Heidelberg) durchgeführt wird. Es beschreibt kurz das Projekt incl. Datum der Fragebogenverteilung mit dem Hinweis bei Rückfragen sich jederzeit an mich per Mail oder Telefon zu wenden oder es auf www.ig-Riedberg.de genauer nachlesen zu können.

Am darauf folgenden Wochenende, 25. – 27.11.2011, werden mehrseitige Fragebögen mit frankierten Rückumschlägen in die Briefkästen der Haushalte eingeworfen. Die Beantwortung des Bogens umfasst nicht mehr als 30 min. Er sollte anschließend bis zum 10.12.2011 per Post oder durch Einwurf in den Briefkasten der Hessenagentur am Riedbergplatz zurückgesendet werden. Den Haushalten entstehen also keinerlei Kosten. Es wird lediglich um ein wenig Zeitaufwand und deren Meinung und Gewohnheiten zu angebotenen Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen am Riedberg gebeten.

Ziel des Forschungsvorhabens ist: mögliche städtebauliche Mängel bezüglich örtlicher Gelegenheiten aufzudecken, verantwortlichen Akteuren mitzuteilen und so einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Riedberger zu leisten, die auch für alle potenziellen Bewohner sprechen, die noch zuziehen werden. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung können ab Mitte Februar 2012 eingesehen werden.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei der Befragung nicht um eine reine Daten-beschaffungsmaßnahme mit ökonomischen Hintergründen handelt, sondern um eine seriöse wissenschaftliche statistische Erhebung der Universität Heidelberg. Bei der Rücksendung der Fragebögen wird ein Höchstmaß an Anonymität gewährleistet, die schon dadurch gegeben ist, dass weder nach Einwohnermeldedaten, E-Mailadressen oder sonstige persönliche Aspekte gefragt wird. Jedoch kommt auch diese Erhebung nicht umhin nach soziodemographischen und sozioökonomische Fragen zu fragen. So ist bspw. die Haushaltsgröße, Geschlecht, der PKW- und Gartenbesitz und Wohndauer von Wichtigkeit um einen möglichen Zusammenhang mit der Nutzung von Einrichtungen herzustellen.

Um repräsentative Ergebnisse zu erhalten, sollte eine hohe Rücklaufquote der Fragebögen erreicht werden. Deshalb wird jeder angeschriebene Haushalt freundlich um Mithilfe gebeten.

Untersuchungsgebiete:

Aus der Stichprobenziehung ausgewählte Haushalte der Quartiere Mitte und Ginsterhöhe.

Kontaktdaten:

sandra.weber@stud.uni-heidelberg.de

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